10. Oktober, 2020
Vor meinem 8-wöchigen Islandtrip war ich ein vollkommener Neuling was Camping betraf. Was ich jedoch wusste war, dass ich auch während meines Aufenthalts gut Essen und Spaß am (Freiluft) Kochen haben wollte.
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Ich liebe es mit Gas zu kochen. Somit war klar, dass es auch ein ebensolcher Campingkocher werden sollte. Entschieden habe ich mich für den Cago JV Edelstahlkocher und war rundum zufrieden damit. Der Weg bis zum Kauf war jedoch ein quälender Prozess. Welches der zahlreichen Modelle sollte es werden? Ein ein- oder zweiflammiger Kocher? Mit Kartusche oder Flasche betrieben? Wie standfest musste das Gerät sein? Wie könnte ich es im Auto sicher verstauen und dennoch schnell darauf zugreifen? Wie immer vor Kaufentscheidung versuchte ich heraus zu finden, wozu ich das Gerät genau benutzen möchte und welche Punkte es dafür unbedingt erfüllen muss.
Genau eine. Klingt erst einmal so, als ob es der kleine Kartuschenkocher vom Discounter für ein paar Euro tun würde. ABER es gab noch ein paar weitere Kriterien:
Kurz gesagt: Schnell, einfach und mit Power. Ich hatte keine Lust dem Brenner stundenlang beim bedächtigen, schonenden Erwärmen von Nahrung zu zuschauen. Ich wollte Kochen und nicht das Wasser für Tütennahrung warm beten. Anschließen, zünden, Topf drauf und los geht es. Gerne auch mit Röstaromen. Unter diesen Voraussetzungen schieden Kartuschenkocher auf Grund ihrer geringen Leistung für mich aus. So blieb der Betrieb mit Gasflasche (Anschluss wahlweise über einen Druckminderer 30 mbar oder 50 mbar)
Die Frage war nun ein- oder zweiflammig?
Zu Beginn der Überlegungen hielt ich zwei Flammen schon für zu wenig. Irgendwann hörte ich meine innere Stimme fragen, ob ich vorhatte den ganzen Campingplatz zu verköstigen oder doch nur mich? Und wenn letzteres der Fall wäre, ob es dann nicht Sinn mache nur eine Flamme und einen kleinen Topf mitzunehmen um nicht in Versuchung zu geraten einen Imbiss zu eröffnen.
Welche Leistung sollte der Brenner haben?
4 kW hielt ich für das Minimum. Am besten startbar über einen Piezozünder und leicht regulierbar, damit man sowohl scharf anbraten als auch empfindliche Zutaten verarbeiten oder warmhalten konnte.
Meine Campingküche wollte ich in zwei grauen 45 l Euroboxen (Maße 60 x 40 x 22 cm) unterbringen. Der Campingkocher passt mit seinem Maß von 41.3 x 30.9 x 12.5 cm perfekt hinein. Auch die 3 kg Gewicht sind angenehm leicht, sofern man wie ich mit dem Auto unterwegs ist.
Auch mit ganz oben auf der Prioritätenliste befand sich die Standsicherheit . Sowohl des Geräts an sich als auch der Töpfe und Pfannen darauf. Ich hatte vor der Reise Bedenken, dass etwas umkippt, vor allem wenn ich an den Wind in Island oder meine Schusseligkeit dachte. Wie soll ich sagen - 10 Wochen lang ist nichts passiert. Mit seinen vier Füßen stand er beim Kochen fest und eben auf einer meiner beiden Euro-Kochboxen. Die Auflagefläche für Pfanne und Topf konnte ich über 4 verstellbare Haken anpassen. Ich denke man könnte sogar mit einem Wok mit rundem Boden super darauf kochen. Allerdings habe ich das bisher noch nicht ausprobiert.
Beim Braten in der Pfanne habe ich persönlich mit Edelstahl die besten Erfahrungen gemacht. Voraussetzung ist jedoch, dass sie gut eingebrannt und seitdem nur noch mit Küchenkrepp und Öl gereinigt wurde. Unabhängig vom bevorzugten Material sollte jeder Topf oder Pfanne unbedingt einen langen, hitzebeständigen Griff haben.
Hier noch einmal die Infos zur Grundausstattung (Gerät und Zubehör):
Der Vollständigkeit halber, möchte ich erwähnen, dass ich vor der Reise auch einen faltbaren Aluminium Windschutz erworben hatte. Das ist jedoch ein Teil, das die Welt nicht braucht - zumindest nicht die Welt, die Island bereist. Billig, wackelig und für diesen Kocher und Einsatzzweck absolut unbrauchbar. Was gut funktioniert hat, war das Auto als Windbrecher zu benutzen und aus den Deckeln und der zweiten Eurobox eine Umrandung für den Kocher zu bauen, die den Wind einigermaßen abhielt.