Þórsmörk (Thorsmork) findet ihr im südlichen Hochland nahe dem Seljalandsfoss. Es liegt malerisch zwischen drei Gletschern: dem Tindfjallajökull, dem Eyjafjallajökull und dem Mýrdalsjökull. Die Region ist von steilen Bergen und Felsformationen umgeben, was sie zu einem atemberaubenden Ziel für Wanderer, Naturliebhaber und Outdoor-Enthusiasten macht. Der Name "Þórsmörk" ( mörk ♪ - Wald ) bedeutet übersetzt "Wald des Thor" und bezieht sich auf die dichten Wälder, die einst in der Region wuchsen.
Die Straßen (Von Hvolsvöllur aus über die 261 und F261 nach Osten), die nach Thorsmork führen, sind anspruchsvoll und ausschließlich mit Allradfahrzeugen befahrbar. Zahlreiche Furten müssen gequert werden. Die letzte ist die Schlimmste. Wenn diese für euer Auto nicht passierbar ist, könnt ihr das Fahrzeug dort abstellen und entweder zu Fuß weiter, oder in den Þórsmörk River Bus umsteigen, wenn er vorbeikommt.
Das war meine Wahl, auch wenn mein Toyota Land Cruiser mit Safari Schnorchel den Weg vermutlich locker geschafft hätte. Für umgerechnet 85,60 € bin ich im Juli 2023 von Hella nach Thórsmörk hin und zurück gefahren. Den Betrag war es mir einfach wert, diese Furten nicht fahren zu müssen. Gebucht habe ich online über Reykjavik Excursions.
Tipp: Wenn ihr euch bereits im Süden befindet und vor der Wahl steht, ob ihr von Hella oder Hvolsvöllur aus abreisen möchtet, empfehle ich euch die Abfahrt von Hvolsvöllur. Die beiden Orte liegen nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Hvolsvöllur dient als wichtige Verkehrsdrehscheibe, an der alle Exkursionen zusammenkommen und auf die entsprechenden Busse neu verteilt werden.
Meine persönliche Erfahrung war, dass ich zunächst in Hella eingestiegen bin und eine kurze Strecke gefahren wurde, nur um dann mein gesamtes Gepäck an der Tankstelle in Hvolsvöllur ausladen zu müssen. Dort machten die Busfahrer eine 20-minütige Pause nach der die Passagiere auf die eigentlichen Busse verteilt wurden. Abends ergab sich das gleiche Szenario, jedoch umgekehrt. Durch die Buchung ab Hvolsvöllur könnt ihr wirklich wertvolle Zeit sparen und euer Reiseerlebnis optimieren.
Die Fahrt von Hvolsvöllur zur ersten Haltestelle dauert 1,5 Stunden. insgesamt werden 3 Haltestellen angefahren:
Das Buchungssytem lies im Juli 2023 bei Hin- und Rückfahrt allerdings nur eine Haltestelle zu. D.h. wenn ich in Básar aussteigen wollte, konnte ich für die Rückfahrt nicht Húsadalur wählen.
Tipp: Bucht die Haltestelle an der ihr den Rückweg antreten wollt. Hier wird bei der Rückfahrt kontrolliert und bei Nichterscheinen möglicherweise euer Platz vergeben. Auf der Hinfahrt ist es egal, ob ihr früher oder später aussteigt.
Eventuell ist der Tagesausflug nach Thórsmörk mit Bergwanderung etwas für euch. Wenn euch die abenteuerliche Anfahrt jedoch mehr als das Wandergebiet interessiert und ihr eine gut gefüllte Reisekasse besitzt, ist die private Super-Jeep Tour eine Alternative Reykjavik: Privater Tagesausflug nach Thórsmörk und Seljalandsfoss. Toppen könnt ihr das Ganze sowohl preislich als auch vom Abenteuerfaktor noch mit einer Buggyfahrt nach Thórsmörk.
Þórsmörk liegt als Endetappe auf der mehrtägigen Laugavegur-Trek. Der Laugavegur ist einer der bekanntesten und beliebtesten Trekkingrouten in Island. Er führt durch die atemberaubende Landschaft des Hochlandes und bietet Wanderern eine einzigartige Erfahrung. Die Hauptstationen entlang des Laugavegur sind:
Eine andere Möglichkeit für Wanderer ist, über den Pass Fimmvörðuháls von Skógar nach Þórsmörk zu kommen (Skógar: Geführte Wandertour am Fimmvörðuháls-Pass ins Thorsmörk-Tal).
Nachdem ich reite und schon viele Touren in Island gemacht habe, ist dies eine Variante die ich mir wirklich ernsthaft überlegt habe: Þórsmörk wird z.B. von Eldhestar als Ziel einer mehrtägigen Reittour angeboten.
Die besten Monate für Thorsmork sind Juli und August.
Mit dem Bus kam ich um 10:30 in Húsadalur an. Gebucht war die Rückfahrt von Langidalur um 15:15 Uhr. Ich hatte also 4:45 H für meine geplante Tour. Diese sollte etwa 3:00 H für 8,1 km und 400 Höhenmeter dauern.
Es geht beständig bergauf, während ihr euch dem Gipfel des Valahnúkur nähert. Die Strecke ist moderat, der Weg gut markiert und an den steilsten Stellen mit Stufen begehbar. Die Aussicht während des Aufstiegs ist die Höhenmeter definitiv wert. Oben auf dem Gipfel angekommen, bietet sich euch ein atemberaubender Panoramablick über die umliegenden Berge, Flüsse und Täler. Das ist auch der 'am meisten fotografierte' Ausblick auf Þórsmörk. Bei meinem Besuch begann es leider genau in diesem Moment zu regnen. Während der Bus in Hvolsvöllur bei strahlendem Sonnenschein losgefahren war und das Wetteramt auch keinen Tropfen Regen vorhergesagt hatte, packte ich nun mein Regenzeug aus und die Kamera ein. Wenn ich eins in Island gelernt habe, dann dass ich bei Wanderungen immer - wirklich immer - Regenzeug dabeihabe.
Auf einem steilen Abstieg erreicht auf der anderen Seite des Berges Langidalur. Langidalur ist bekannt für seine malerische Schönheit. Hier könnt ihr an der Hütte entspannen, die Aussicht zu genießen und eure Energiereserven auffüllen, bevor ihr den zweiten Teil der Wanderung beginnt - oder wie ich - die Regensachen wieder ablegen, weil gerade die Sonne durch die Wolken blitzt.
Folgt den orangen Markierungen das Slyppugil-Tal hinauf und von dort in die Schlucht in Richtung Tindfjallagil. Es geht über einige Hügel steil bergan. Auf dem Weg kommt ihr an Gluggahellir, einer kleinen, begehbaren Höhle mit Fenster (glugga ♪ - Fenster und hellir ♪ - Höhle) vorbei. Nach einem guten Stück bergauf erreicht ihr das Gipfelplateau mit einem faszinierenden Panoramablick auf das Tindfjöll-Gebirge.
Von der Hochebene aus folgt ihr dem Weg hinunter zum Stangarháls. Seid hier vorsichtig. Es ist steil, rutschig und einen kurzen Abschnitt müsst ihr ungesichert einen Felsabschnitt hinabklettern. Danach wird der Weg besser und führt weiter talwärts. Durch reiche Vegetation gelangt ihr zurück zum Flussufer und wandert entlang der Auen der Krossá zurück nach Langadalur.
Um 14:45 Uhr kam ich nach 4:15 in Langidalur an. Bis zur Busabfahrt hatte ich noch 30 Minuten. In Summe waren es 8,97 km in 2:49 h Bewegung und 507 Höhenmeter.
Ganz ehrlich: Keine Ahnung. Der natürliche Steinbogen hätte auf dem Weg vom Gipfel zurück in die Auen der Krossá zu sehen sein sollen. Ich war jedoch so mit der Herausforderung des Abstiegs und dem Druck den Bus erwischen zu müssen, beschäftigt, dass ich ihn komplett vergessen und dadurch übersehen habe.
Eine Übersicht findet ihr unter Wanderungen ab Húsadalur.
Zwischen Húsadalur und Langidalur ist der kürzeste Weg durch das Húsadalur-Tal etwa 1,7 Kilometer lang (ca. 25 Minuten).
Zwischen Húsadalur und Básar beträgt der Weg 6 Kilometer (ca. 1,5 Stunden). Ihr müsst dabei
den Fluss Krossá auf tragbaren Brücken überqueren, die im Sommer extra dafür aufgebaut werden.
Þórsmörk ist mit Sicherheit eins der Highlights für Islandreisende. Für mich hat es sich auf alle Fälle gelohnt. Was ich beim nächsten Mal definitiv ändern werde, ist den Druck den Bus erreichen zu müssen, zu minimieren. Ich bin jemand für den der Weg das Ziel ist. Es kann passieren, dass ich minutenlang irgendwelche Blumen fotografiere, den Bienen beim Honig sammeln zu sehe oder entspannt dasitze und den Ausblick genieße. Das alles habe ich mir an diesem Tag 'nicht erlaubt'. Ich fühlte mich ständig gehetzt und rechnete fortlaufend nach an welchem Punkt ich spätestens wann sein müsste um den Bus zu erwischen.
Also ich werde mir beim nächsten Besuch eine Unterkunft buchen und mindestens eine Nacht bleiben. Dadurch habe ich den Anreisetag komplett frei und am nächsten Tag geht es auch erst nachmittags zurück.
Um die empfindliche Vegetation zu schützen, ist Camping in Langidalur bis zum 20. Mai nicht gestattet. Die Hütten öffnen zeitgleich mit der Freigabe der isländische Straßenbehörde für die Straße F249 nach Þórsmörk (ca. Anfang Mai bis Anfang Oktober). Egal für welchen Ort ihr Euch entscheidet, wichtig ist es zu reservieren, da die Unterkünfte oft ausgebucht sind. In den Randzeiten solltet ihr zusätzlich klären, ob die Straße bzw. die Hütte überhaupt geöffnet ist.
Wie findet ihr die schönsten Touren und was macht den Unterschied zwischen einem unvergesslichen Erlebnis und einem gefährlichen Abenteuer aus? »
Die Highlights des kleinen Fischerortes Arnarstapi könnt ihr perfekt mit einer Küstenwanderung zum urigen Fjöruhúsið Café in Hellnar verbinden »
Im Juli 2023 gab es einen erneuten Vulkanausbruch nahe Reykjavík. Wie ihr zu dem atemberaubenden Schauspiel kommt und was ihr beachten solltet »