Fährt man eben noch durch dicken Nebel, eingekesselt zwischen hohen Bergen, bricht wenige Minuten später die Sonne atemberaubend durch das dicke Wolkenband und zaubert einen Regenbogen nach dem anderen über das sich weitende Land. Bei diesem Naturschauspiel ist man fast in Versuchung nach dem Schatz am Ende des Regenbogens zu suchen.
Hinweis: Hinter dem ⌘ Symbol verbirgt sich ein Link zur jeweiligen Sehenswürdigkeit auf Google Maps
Märchen- oder vielmehr sagenhaft ist auch die vom Parkplatz gut sichtbare Bárðar Saga Snæfellsáss Statue (Saga des Bárður, dem guten Geist vom Berg Snæfell). Die Statue aus dunklen Lavasteinen erinnert an Bárður, den Sohn des Eismeerkönigs Dumbr. Er stammt aus dem königlichen Geschlecht der Thurse (Riesen) und war der Sage nach der erste Siedler auf Snaefellsnes. Mit seiner Frau, ebenfalls einer Riesin, wanderte er hierher aus und lebte viele Jahre mit ihr und ihrer gemeinsamen Tochter auf dem Hof Laugarbrekka. Nach einem Streit mit seinem Bruder verlässt er den Hof und verschwindet unter der Schneekappe des Snaefellsjökull. Von dort soll er aber jederzeit Menschen zu Hilfe kommen, welche durch Trolle und Riesen belästigt werden.
Anfang Mai ist die Landschaft noch karg. Beim Blick auf die Statue und den markanten pyramidenförmigen 526 m hohen Stapafell haben mir nur noch bunte Gebetsfahnen gefehlt. Bei der klaren Luft und dem eisigen Wind der an diesem Tag blies, hätte man fast glauben können man sei im hochgelegenen Tibet. In nur ein bis zwei Monate wird sich diese karge Landschaft in eine saftige, grüne Ebene voll blühender Wiesen verwandelt haben.
Arnarstapi ist ein kleiner Ort der hauptsächlich vom Fischfang und Tourismus lebt. Wer hier übernachten möchte, dem bieten sich nur wenige Möglichkeiten. Die Kapazitäten sind begrenzt. Es werden durchaus neue Unterkünfte gebaut, wer jedoch in der Hochsaison reist, sollte vorab buchen. Eine Übernachtung lohnt sich in dieser malerischen Gegend auf alle Fälle und sei es nur für einen Abendspaziergang entlang der Küste.
Der Hafen in Arnarstapi ist überschaubar. Auf der Anhöhe gibt es einen kleinen Parkplatz, welcher der perfekte Ausgangspunkt zu allen Sehenswürdigkeiten ist. Wenn ihr Glück habt, könnt ihr bei eurer Ankunft den Fischern beim Entladen des Fangs zusehen. Gegenüber dem Hafen findet ihr das 'einsame Haus' fotogen auf einem Hügel gelegen.
Vom Parkplatz am Hafen lauft ihr nur ein paar Minuten linker Hand, bis ihr zu dem Felsübergang Miðgjá gelangt. Ein allseits beliebter 'Instagram-Hot-Spot'. Von dort geht es immer der Küste folgend weiter zum bemoosten und manchmal von wilder Brandung umtosten, Lavasteinbogen Gatklettur.
Vom Aussichtspunkt könnt ihr entweder über die Bárðar Saga Snæfellsáss Statue und den Ort zurück zum Hafen laufen oder ihr beginnt die beeindruckende Küstenwanderung nach Hellnar. Es sind ca. 3 km (einfach) entlang der Klippen. Ein Pfad führt durch die malerische, grüne Landschaft durchbrochen vom Lavafeld eines längst vergangenen Ausbruchs des Stapafell. Hunderte Vögel brüten geschützt an der Küste und fliegen mit lautem Geschrei halsbrecherisch über die Klippen.
In Hellnar angekommen begrüßt euch das kleine, urige Fjöruhúsið Café. Hier bietet es sich an auf der Terrasse den wunderbaren Meerblick zu genießen während man kleine Stärkung für den Rückweg zu sich nimmt. Um den Ausflug perfekt zu machen, könnt ihr am nahegelegenen Steg Ausschau nach den Robben halten, die hier ab und zu vorbeischauen und im Wasser umhertollen. Eine Beschreibung der Küstenwanderung gibt es bei: outdoor active
Tipp: Für Fotografen interessant ist auch die Kirche ⌘ Hellnarkirkja in Hellnar.
Arnarstapi ist einer der 17 Stopps der 190 km langen Snæfellsnes Rundtour. Eine Karte mit allen wichtigen Haltepunkten, deren Entfernungen, Geodaten der Parkplätze, sowie die Beschreibung weiterer Highlights könnt ihr im Blog unter Snæfellsnes - die schönsten Sehenswürdigkeiten der Halbinsel nachlesen.
Rundtour Snæfellsness. Karte, Geodaten und Beschreibung der Highlights
Ganz in der Nähe des malerischen Ortes Grundarfjörður liegt der Kirkjufell
Seit dem Ausbruch des Fagradalsfjall ist das Krýsuvík Vulkansystem weltbekannt.