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Seltún - vulkanischer Hotspot auf der Reykjanes Halbinsel
Nur Wenige erahnen bei der Ankunft in Keflavík welcher vulkanischer Hotspot sich in dieser faszinierenden Landschaft verbirgt. Während der 60-minütigen Fahrt vom Flughafen in die Metropole durchquert man unweigerlich diesen Teil Islands. Oftmals bleibt der Weg zurück der einzige Besuch dieses Flecken Erde. Doch die unmittelbar an Reykjavík angrenzende Halbinsel hat viel mehr zu bieten als die Schnellstraße zum Flughafen.
News 20.03.2021
Vulkanausbruch des Fagradalsfjall. Am 19. März 2021 gegen 20.45 UTC begann der Ausbruch des Fagradalsfjall ca. 10 km südwestlich der Küstenstadt Grindavík. Obwohl es 'nur' ein kleiner Ausbruch ist, wird
der Eruptionsbereich als sehr gefährlich eingestuft - die Eruptionsstelle kann sich ohne Vorankündigung ändern und Menschen unerwartet gefährden.
Die Hauptstraße von Reykjavík nach Reykjanesbær und der internationale Flughafen in Keflavík ist geöffnet. Jedoch ist die Suðurstrandarvegur entlang der Südküste zwischen Grindavík und Þorlákshöfn gesperrt. Ebenso gesperrt sind alle Straßen und unbefestigte Wege in der Nähe der Eruptionsstelle. Aktuelle Informationen zum Ausbruch
News 07.03.2021
Aktuell zieht ein Erdbebenschwarm mit Zentrum Seltún/Krýsuvík unter der Reykjanes Halbinsel hindurch. Aufgrund der anhaltenden seismischen Aktivitäten auf der Halbinsel Reykjanes
wird empfohlen, steiles Gelände zu meiden, da Steine und Felsbrocken fallen und die Wahrscheinlichkeit von Erdrutschen steigt. Auf der Übersicht isländischer Vulkane wurde die Warnstufe für Krýsuvík auf orange erhöht. Bitte unbedingt die Warnungen unter vedur.is beachten.
Heiße Quellen bei Krýsuvík
Man fühlt sich unausweichlich in die eigene Kindheit zurückversetzt, als irgendein Scherzbold es witzig fand die Anwesenden mit dem Geruch fauler Eier zu beglücken. Damals kam der Geruch aus Ampullen. Hier ist er 'natürlich'. Während man auf dem Holzsteg das brodelnde und zischende Gebiet erkundet, gewöhnt man sich jedoch allmählich an den Schwefelgeruch.


Mitten in die grüne Landschaft hat die Natur eine, in allen Erdfarben leuchtende, Narbe gerissen. Unter Island driften die eurasische und amerikanische Kontinentalplatte jedes Jahr um 2 Zentimeter auseinander. Die Bruchkante der tektonischen Platten verläuft genau unter der Reykjaneshalbinsel. Immer wieder kommt es dort zu stärkeren Beben. Ende 2019 Anfang 2020 wurden davon mehrere im Krýsuvík Vulkansystem mit dem Zentralvulkan Trölladyngja gemessen. Die vulkanische Aktivität war hingegen im grünen Bereich. Der letzte Ausbruch auf der Reykjaneshalbinsel war im 12ten Jahrhundert. Allerdings zeigt seit dem 28. Januar 2020 der Vulkan Þorbjörn erhöhnte Aktivität und wurde auf die VONA-Warnstufe ('Volcano Observatory Notice for Aviation') 'gelb' gesetzt: Thorbjorn bläht sich auf und bekommt Alarmstufe gelb




Wer über die aktuellen vulkanischen Aktivitäten auf dem Laufenden bleiben möchte, findet unter der Übersicht isländischer Vulkane, beim Wetteramt oder auf der Seite des Lava Zentrums in Hvolsvöllur Informationen dazu. Bei Letzterer kann man sich optional per E-Mail über Erdbeben benachrichtigen lassen.



Für den Holzstegweg wird man je nach Interesse an den Informationstafeln und Fotopausen zwischen 20 und 30 Minuten benötigen. Will man allerdings den spektakulären Ausblick genießen, sollte man ca. 40 Minuten mehr, gute Schuhe und ein wenig Kondition mitbringen. Am oberen Ende des befestigten Weges führt links ein schmaler Pfad den Hügel hinauf. Meistens sieht man ein paar Leute laufen und bekommt eine Ahnung davon, wie man sich sicher durch das Thermalgebiet Richtung Aussicht zu bewegen hat.
Oben angekommen, kann man sich an der Landschaft gar nicht sattsehen. Hinter dem Geothermalgebiet liegt einer der tiefsten Seen Islands, der Kleifarvatn. Bekannt wurde er 2000, als er nach einem starken Erdbeben ein Fünftel seiner Wassermenge 'verlor'. Der bekannte isländische Autor Arnaldur Indriðason verarbeitete die Geschichte ein 4 Jahre später in seinem Krimi "Kleifarvatn" (deutscher Titel "Kältezone"). Inzwischen hat der See sich wieder erholt und erstrahlt in alter Pracht.


Blickt man auf die andere Seite Richtung Meer liegen zwei mit Wasser gefüllte Explosionskrater vulkanischen Ursprungs. Grænavatn ist bis zu 46 Meter tief und hat eine markante, türkisgrüne Färbung. Sein Leuchten entsteht aufgrund thermischer Algen, welche das Sonnenlicht absorbieren. Gegenüber auf der rechten Seite der Straße Nr. 42 liegt der kleinere See Gestsstaðavatn.

Krisuvik/Seltún Parking, Island 63°53'44.4"N 22°03'07.4"W
Þorbjörn bläht sich auf und bekommt Alarmstufe gelb
Interaktives Museum rund um Vulkanismus und Erdbeben
Sorry, there was an earthquake rigth now. Wow! Well, this is Iceland