Islands Feuer erneut entfacht - Ein atemberaubender Vulkanausbruch 2023

Island ist bekannt für seine spektakuläre Landschaft, die von Gletschern, Wasserfällen und geothermalen Quellen geprägt ist. Doch in den letzten Wochen hat sich wie in den Vorjahren eine weitere Sensation herauskristallisiert: Ein erneuter Vulkanausbruch im abgelegenen Geldingadalur Tal, etwa 30 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Reykjavík. Die Erruptionsstelle liegt zwischen dem Geldingadalir Vulkan und dem Berg Keilir

Vorboten des Feuers - Ein Erdbebenschwarm erschüttert die Halbinsel
Anzeige Erdbebenschwarm am 08.07.2023 (Quelle: Lavacentre.is)
Ausbruchsort, Parken und Wanderwege
Ausbruchsort, Parken und Wanderwege (Quelle: isländische Medienberichte)

Vorboten des Feuers - Ein Erdbebenschwarm erschüttert die Halbinsel

In den Tagen vor dem spektakulären Vulkanausbruch wurde die Halbinsel Reykjanes von einem mächtigen Erdbebenschwarm durchzogen. Seismologische Messungen und Überwachungssysteme dokumentierten die zunehmende Aktivität entlang der tektonischen Verwerfungen. Die Erkenntnis, dass ein Vulkan kurz vor einem Ausbruch stehen könnte, wurde über die entsprechenden Warnsysteme an Bewohner und Touristen verschickt.

Am Nachmittag des 10.07.2023 öffnete sich ein gewaltiger Riss in der Erdoberfläche und aus den Tiefen des Untergrunds schossen beeindruckende Lavafontänen in die Höhe. Die Lavamassen ergossen sich sprudelnd aus der 500 m langen Erdspalte und formen seit dem eine neue Landschaft.

Der Ausbruch des Litli Hrútur fasziniert nicht nur die Einheimischen, sondern zieht auch Touristen aus allen Teilen der Welt nach Island. Trotz der unmittelbaren Gefahr, die von einem Vulkanausbruch ausgeht, strömen die Menschen zu dem Ausbruch um Zeugen dieses spektakulären Naturereignisses zu werden.

Die isländischen Behörden haben schnell reagiert und Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, um sowohl die Besucher als auch die nahegelegenen Siedlungen zu schützen.

Besuch des Ausbruchs 2023

Wanderung zur Eruptionsstelle (Stand 23.07.2023)

Wichtiger Hinweis: Der Ausbruch am Litli-Hrútur ist seit 05.August 2023 vorbei!

Vermutlich wird es in den nächsten Jahren erneut zu weiteren Ausbrüchen kommen. Litli-Hrútur soll nur Teil der Vulkanserie auf der Halbinsel Reykjanes sein, die mit dem Ausbruch bei Fagrafjall im Jahr 2021, Meradalir 2022 und nun Litli-Hrútur im Jahr 2023 begann.

Der Weg zur Eruptionsstelle Litli Hrútur wurde am 11.07. freigegeben. Der sicherste Wanderweg ist 20 km hin und zurück über unwegsames Gelände und dauert etwa 6 bis 8 Stunden, zuzüglich der Zeit, die ihr vor Ort verbringt. Er startet am gebührenpflichtigen Parkplatz an der Suðurstrandarvegur Es gibt noch eine kürzere Route, wenn ihr mit dem 4x4 über Vigdisarvellir anreist. Allerdings steht dieser Weg in der öffentlichen Kritik, da er über privates Gelände führt, nicht ausreichend markiert und überwacht wird und auch keinerlei Parkplätze für den zu erwartenden Ansturm bereitstehen.

Egal von wo ihr startet, rechnet damit, dass es immer wieder zu Sperrungen der Strecke kommen wird. Die Gründe liegen meistens in der starken Luftverschutzung, und den damit verbundenen Gesundheitsrisiken:

"Wir messen die höchste Kontaminationsstufe, das sind Maskengrenzen, und die Einsatzkräfte ziehen sich wegen der Rauchentwicklung zurück, die sowohl durch Waldbrände als auch durch den Ausbruch selbst verursacht wird"

als auch dem Verhalten der Touristen:

" Das Ausbruchsgebiet in Reykjanes wird heute Abend um 18 Uhr wegen schlechten Verhaltens der Menschen geschlossen. Der Polizeichef in Suðurnes sagt, es sei wahrscheinlich, dass der Zugang der Menschen zu dem Ausbruch in naher Zukunft weiterhin eingeschränkt sein werde, da es keinen Grund dafür gebe, dass Touristen rund um die Uhr Zugang hätten...Ich denke, dass diese Entscheidung, um 18:00 Uhr zu schließen, die Arbeit der Einsatzkräfte erleichtert. "

"Die Polizei in Suðurnesja hat gestern um 18:00 Uhr den Zugang zu Litla-Hrút gesperrt, und in einer Ankündigung heißt es, dass die Schließung ohne Probleme verlief. Es wurde nun beschlossen, dass das Gebiet jeden Tag um 18 Uhr gesperrt wird.

Wenn ihr die Wanderung antreten wollt, erkundigt Euch am besten vor Ort bei den örtlichen Einsatzkräften am Parkplatz über die aktuellen Reglungen.

Wie oben erwähnt, ist der Parkplatz zum Vulkan ist kostenpflichtig. Die Parkgebühren liegen zwischen 1.000 und 4.000 ISK. Wenn die Gebühr nicht bezahlt wird, wird ein Zuschlag von dreitausendfünfhundert ISK auf die Gebühr erhoben. Die Parkplätze werden elektronisch überwacht. Ihr könnt sie jedoch sowohl in der App als auch auf der Parka-Website bezahlen. Die Gebühr für Fahrzeuge mit einem bis sieben Sitzplätzen beträgt eintausend ISK. Bei einem Kleinbus, einem Fahrzeug mit acht bis zwanzig Sitzplätzen, kostet das Parken zweitausend ISK. Die Gebühr basiert auf einem Zeitraum von 24 Stunden. Es gibt zwei gebührenpflichtige Parkplätze an der Suðurstrandarvegur (P1 und P2). Der Parkplatz P2 eignet sich am besten für diese Wanderung.

Es gibt keine Versorgung unterwegs. Packt genug zu essen und vor allem zu trinken ein, bevor ihr startet. Denkt auch an warme Kleidung. Gerade abends wird es - auch im Sommer - aktuell oft sehr kalt.

Alternative Besichtigungen

Wer sich nicht wohl dabei fühlt den langen Weg alleine anzutreten, kann sich einer geführten Wanderung anschließen.

Alternativ gibt es auch das Angebot mit dem Hubschrauber in einem Helikopterflug zum Ausbruch das Schauspiel völlig entspannt und ohne Gefahr von oben zu genießen.

Wanderung vpm P2 zum Vulkanausbruch
Wanderung vom P2 zum Vulkanausbruch
Ausbruchsort, Parken und Wanderwege
Dampfende Lava beim Abkühlen

Risiken und Nebenwirkungen

Wichtiger Hinweis: Der Ausbruch am Litli-Hrútur ist seit 05.August 2023 vorbei! Die folgenden Risiken und Nebenwirkungen beziehen sich auf den Besuch eines aktiven Vulkanausbruchs.

Der Besuch des Vulkanausbruchs ist mit erheblichen Risiken verbunden. Es wird dringend empfohlen, sich vorab über die aktuellen Sicherheitsrichtlinien und Empfehlungen der örtlichen Behörden und Experten zu informieren und diese strikt zu befolgen, um die eigene Sicherheit und die der anderen zu gewährleisten.

  1. Glühende Lava und hohe Temperaturen: Die Nähe zur Lavaströmung kann extreme Hitze verursachen, die zu Verbrennungen führen kann. Es ist wichtig, einen angemessenen Sicherheitsabstand einzuhalten. Durch Funkenschlag kommt es auch zu Bränden. Am 13.07. war die Sicht durch Brände so verdunkelt, dass man den Ausbruch nur schwer erkennen konnte.
  2. Giftige Gase: Vulkanausbrüche setzen große Mengen an giftigen Gasen frei. Es wird empfohlen sich dem Ausbruch nur mit Rückenwind zu nähern. Wanderungen auf dem Berg sind Wanderungen durch das Tal vorzuziehen. Hunde oder kleine Kinder sollten nicht mitgenommen werden, da diese am Boden den Gasen stärker ausgesetzt sind.
  3. Instabile Geländeformationen: Durch den Ausbruch können sich Geländeformationen verändern und instabil werden. Es besteht die Gefahr von Erdrutschen, Felsstürzen oder das Einstürzen von Lavatunneln.
  4. Unvorhersehbares Verhalten des Vulkans: Vulkane können unberechenbar sein, und ihr Verhalten kann sich schnell ändern. Es besteht die Möglichkeit von plötzlichen Eruptionen oder dem Aufbrechen einer neuen Spalte, was zu gefährlichen Situationen führen kann.
  5. Wetterbedingungen: Die Wetterbedingungen in der Umgebung des Vulkanausbruchs können sich schnell verschlechtern. Starke Winde, Ascheregenschauer oder toxische Gase können die Sicherheit beeinträchtigen. Aktuelle Wettervorhersagen sollten berücksichtigt werden.

Die wichtigsten Informationsquellen:

Wer über die aktuellen vulkanischen Aktivitäten auf dem Laufenden bleiben möchte, findet unter folgenden Links wichtige Informationen dazu:

Weitere Informationen

Seltún und Krýsuvík - Hotspot auf der Bruchkante zwischen den tektonischen Platten

Seltún - Hotspot zwischen den tektonischen Platten

Vulkanausbruch des Fagradalsfjall »
LAVA Volcano & Earthquake Center

Interaktives Museum rund um Vulkanismus und Erdbeben

LAVA Volcano & Earthquake Center »

Sorry, there was an earthquake rigth now. Wow!

Erdbeben der Stärke 5,6 erschüttert Reykjavik »