Rúgbrauð mit Makrelenaufstrich Isländisches Slowfood
03. Februar | 2020
Herrlich saftig, dunkel und mit einer unerwartet süßen Note. Das isländische Roggen- bzw. Lavabrot (Rúgbrauð ♪ ) ist aromatisch und gleicht am ehesten dem Geschmack des Pumpernickels. Kennen und
lieben gelernt habe ich dieses Brot bei meinem ersten Reiturlaub (Blog) im Süden Islands. Dort war es fester
Bestandteil des reichlich gefüllten Brotkorbes am Frühstückstisch. Zuerst hielt ich es auf Grund seines Aussehens und seiner Konsistenz für Kuchen. Beim ersten Bissen war jedoch sofort klar, dass es sich
dabei eher um Brot als Kuchen handelte. In Kombination mit einem herzhaften Belag, wie zum Beispiel dem Makrelenaufstrich (Makrele - Makríll ♪), ist es unbeschreiblich lecker.
Bevor man anfängt, sollten alle Zutaten Raumtemperatur haben. Das Mehl in eine Schüssel sieben. Zucker, Trockenhefe und Salz zugeben und verrühren. Die Milch handwarm erwärmen und dazugeben. Für
ca. 3-5 Minuten mit einem Knethaken den Teig rühren. Das Ergebnis sollte eine klebrig-zähe Konsistenz haben.
Ruhezeit vor dem Backen
Damit der Teig gut aufgeht, sollte er vor dem Backen etwa 1 Stunde an einem warmen Ort (Zimmertemperatur) oder im Backofen bei ca. 25°C ruhen. Bei älteren Herden funktioniert oft auch einfach das Einschalten der Ofenlampe, um die
richtige Wärme zu erzeugen.
Den Teig in eine eckige Form geben.
Den Teig in eine Glasform oder in eine mit nassem Backpapier (so lässt es sich besser verarbeiten) ausgelegte Kastenform geben. Die Form sollte mindestens doppelt so hoch, wie die eingefüllte Menge sein, da der Teig stark
aufgeht. Beim Einfüllen ein paar mal 'verdichten', d.h. die Form zwischendurch immer wieder auf die Arbeitsfläche klopfen. Zum Schluss das Ganze mit einem passenden Deckel abdecken. Sollte man keinen Deckel haben,
kann man die Form auch einfach mit Alufolie umwickeln. Das Brot in den auf 100°C Ober- Unterhitze vorgeheizten Ofen einschieben und 10-12 Stunden bei konstanter Temperatur backen.
Nach dem Backen sieht das Brot dann so aus
Traditionelle Zubereitung des Lavabrots
Lavabrot, oder isländisch Rúgbrauð, wird traditionell nicht im Ofen sondern mit Hilfe von Erdwärme und vulkanischer Hitze gebacken. Das Brot kommt also nicht wirklich mit Lava in Berührung. Der Name bezieht sich vielmehr auf
die Art des Brotes und diese traditionelle Methode des Backens, Der Teig kommt in einem Topf oder eine speziellen Lavabrotform und wird darin in der Nähe von heißen Quellen vergraben. Dieses Gefäß wird dann noch
mit heißen Steinen oder Erde abgedeckt und bleibt für 12-24 Stunden eingegraben. Darin liegt auch das saftige Geheimnis dieses Brotes. Es wird nicht mit großer Hitze gebacken, sondern gemütlich über
Stunden gegart. Ein echtes isländisches "Slowfood"
Back Tipp: Wegen der langen Backzeit lohnt es sich mehrere Brote gleichzeitig zu backen. Nach dem Abkühlen kann man sie einfach zur langfristigen Aufbewahrung einfrieren.
Nach dem Backen komplett abkühlen. Danach mit einem stumpfen Messer vorsichtig aus der Form heben.
Zu dem Brot schmeckt, Räucherlachs, salzige Butter, Frischkäse mit Schnittlauch oder eben auch ein selbstgemachter Makrelenaufstrich.
Island Tipp: Wenn ihr den 'Golden Circle' Tagesausflug unternehmt, liegt Laugarvatn auf dem Weg. Hier könnt ihr einen Zwischenstopp einlegen und aus erster Hand erleben, wie der dunkle Roggenteig zubereitet und dann in der
warmen Erde vergraben wird. Im Anschluss folgt die Verkostung von frischem Lavabrot und geräucherter Forelle Laugarvatn: Geothermisches Brotbacken »
Diejenigen, die mehr als 30 Minuten Zeit mitbringen, haben die Möglichkeit, im angeschlossenen Laugarvatn Fontana Geothermal Bad » eine Wellness-Auszeit zu genießen. Dies bietet eine alternative Entspannungsoption zur Secret Lagoon, die sonst auf der Liste des Golden Circle steht.
Zutaten Makrelenaufstrich
150 g Makrelen Filets, geräuchert
70 g Frischkäse
2 EL Sahne
2 TL Zitronensaft
1 EL frischer Dill
Dill klein hacken. Die Makrelenfilets von der Haut lösen und nur das Fleisch verarbeiten. Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit einem Pürierstab vermischen. Statt Makrele kann man auch sehr gut geräucherte
Forellenfilets (Forelle -
Silunguraudiotrack) verwenden.
Makrelenfilets
Der fertige Aufstrich
Eine herrliche Kombination. Das herb, süße Rúgbrauð mit einem herzhaften Makrelenaufstrich
Verði þér að góðu!
Verði þér að góðu! - Möge es Dir zum Guten sein! Dieser Spruch kommt in Island allerdings nach der Mahlzeit. Das deutsche "guten Appetit " vor dem Essen gibt es in dieser Form nicht.
Man bittet zu Tisch und sagt: "Gerðu svo vel " was sinngemäß mit "bitte sehr " oder "bedient Euch " übersetzen werden kann. Entscheidend ist es - nicht nur in Island - sich zu bedanken. So auch der Dank
nach dem Essen: "Takk fyrir " oder auch "Takk fyrir matinn " (Danke für das Essen).