02. November 2021
Zuerst war es nur der Wunsch einem alten Bilderrahmen neues Leben einzuhauchen - dann wurde daraus ein 'multifunktionaler-Memoboard-Islands-Advent-Kalender'.
Den Keller auszumisten gehört nicht gerade zu meinen Lieblingstätigkeiten. Alles was gerade nicht bzw. überhaupt nicht mehr gebraucht wird, verschwindet in der untersten Etage. Aus den Augen - aus dem Sinn. So erging es auch einem 100x75cm Leinwandausdruck eines meiner Fotos. Ständig stand das Bild auf Grund seiner Größe irgendwo im Weg. Zum Wegwerfen konnte ich mich nicht überwinden. Doch was sollte ich damit noch anfangen?
Die Tage und Wochen führen aktuell direkt auf Weihnachten zu. Ich liebe Polaroid Retro-Fotos, Island und Dinge auf 'Todo-Zettel' zu schreiben. Man beachte die Formulierung: 'zu schreiben' - Das bedeutet nicht etwa, dass ich die Dinge auch erledige, sondern nur, dass ich sie irgendwo schriftlich festgehalten habe.
Aus diesem Ansatz heraus entwickelte ich die Idee, ein großes Memoboard zu entwerfen. Vor Weihnachten sollte es mit 24 Retro-Fotos mein Adventskalender werden. Zum Jahreswechsel wollte ich es zu einer aufgeräumten 'Todo'-Liste umfunktionieren. Der Plan war meine unerledigten Aufgaben dort anzuheften und - so der Vorsatz - auch abzuarbeiten.
Passend zum Rahmen besorgte ich mir aus dem Baumarkt eine dünne, 75x100x3 mm Sperrholzplatte als Rückwand. Die vorhandene Leinwand entfernte ich, schloss die vorhandenen Löcher und Ritzen mit etwas Spachtelmasse und begann mit den Malerarbeiten. Damit die Holzstruktur noch leicht durchschimmern kann, strich ich den Rahmen passend zur Einrichtung dünn mit weißer Dispersionsfarbe. Für die Rückwand wählte ich die Wandfarbe. Das Ganze sollte nicht zu mächtig werden, sondern sich unauffällig integrieren.
Nach dem Trocknen verschraubte ich mit 10 Holzschrauben die Rückwand fest mit dem Rahmen. Die Bildaufhänger wurden an die obere Bilderleisten genagelt und schon konnte das Board an die Wand.
Für meinen Kalender habe ich die Briefklemmer von Maul mit einer Breite von 3 cm (Packung à 10 Stück) verwendet. Billiger geht es z.B. mit den 30 Foldback-Klemmen oder ihr verwendet einfach Wäscheklammern aus Holz und klebt diese mit einer Heißklebepistole auf. Wenn ihr Euch für den Einsatz von Metallklemmen entscheidet, sind noch ein paar Herausforderungen zu bewältigen:
Wer bereits perfekte Instagram Fotos hat, ist bei diesem Schritt schnell fertig. Für mich war es eine Herausforderung. Ich fotografiere mit einer digitalen Vollformatkamera. 'Mal schnell' 24 passende, quadratische Fotos aus meinem reichlich vorhandenen Island-Bild-Vorrat herauszusuchen, klappte irgendwie nicht. Sofort verlor ich mich in Urlaubserinnerungen und musste mich konzentrieren, um bei der Sache zu bleiben. Passte das Foto farblich und thematisch zum Kalender? War es technisch ok? Wie wirkte der quadratische Bildausschnitt?
Ísafjörður
Jökulsárlón
Lækjavik
Sólfar
Echte Polaroids haben ein schwarzes Feld auf der Rückseite. Diese Optik wollte ich für die Nummerierung sowie weihnachtliche, isländische Bilder nutzen. Mit einem schwarzen Stift zeichnete ich meine Motive auf weißes
Papier. Die Skizzen scannte ich, um sie digital weiter bearbeiten zu können. Mit Photoshop invertierte ich die Farben und fügte Text und Zahlen ein. Die 24 fertigen Illustrationen fintet ihr in meinem Digitaler Adventskalender 2021.
Einfacher geht es, wenn ihr einen Lackstift zur Hand nehmt und die Nummern und Motive selbst auf
die Rückseite malt. Oder ihr verwendet bereits vorgefertigte Adventsnummerierung wie z.B. bei hejpix oder
pixum.
Eine Suche nach 'Polaroid Foto' bzw. 'Retro Foto' bringt seitenweise Ergebnisse. Trotzdem habe ich einige Stunden gebraucht, um einen passenden Anbieter für mein Vorhaben zu finden.
Hier ein kleiner Anbietervergleich (Auswahl rein willkürlich nach Treffern in der Suchmaschine):
Für meine Anforderungen kamen pixum und cewe in die Endauswahl. Entschieden habe ich mich auf Grund der Versandkosten (Produkt im Drogeriemarkt um die Ecke abholbar) und der besseren Softwareunterstützung für cewe. Richtig zufrieden bin ich allerdings nicht. Die gelieferten 'Retro-Prints' sind bessere Pappkarten und sowohl haptisch als auch visuell weit von einem Polaroid entfernt. Auch die angepriesene 'Hochwertigkeit' der Aufbewahrungsbox bleibt mir ein Rätsel.
Trotzdem erfüllen die Karten ihren geplanten Zweck. Der Druck ist sauber und das 300 g/m² starke Papier griffig und stabil.
Nachdem ich sie passend angeordnet hatte, wurde es langsam dunkel. Ich holte mir aus der Küche eine Tasse Tee sowie ein paar selbstgebackene Zimtschneckenkekse, zündete die Kerzen an, legte Musik von Agnes Obel auf und genoss den Augenblick.
Digitaler Adventskalender 2021 mit 24 Momentaufnahmen aus Reykjavík
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