01. Juni | 2020
Während des geplanten Roadtrip wollte ich 8 Wochen auf isländischen Campingplätzen übernachten. Der Innenraum des Toyota Land Cruisers sollte so ausgebaut werden, dass
Natürlich musste der Einbau so stabil sein, dass Offroadfahren problemlos möglich ist. Andererseits sollte das Material in Anbetracht der zulässigen Zuladung nicht zu allzu schwer sein. Die Wahl fiel auf eine Holzkonstruktion verbunden durch Schrauben und zahlreichen Stahlwinkeln. Die Skizzen und Details findet ihr unter: Teil 1 - Die Grundkonstruktion
Den ersten Umbau Arbeitseinsatz beendeten wir, als es bereits dunkel wurde. Wir hatten das Material beschriftet und Fotos gemacht. Was wir zu diesem Zeitpunkt nicht wussten, aber bereits vermuteten, war die Tatsache, dass es zum Corona Shut Down kommen würde. Es dauerte 6 Wochen bis wir die zugeschnittenen Balken und Bretter wieder auspacken konnten. Die Erinnerung an den Plan musste mit Hilfe der Bilder und Skizzen erst einmal aufgefrischt werden.
Wir benötigten einen ganzen Nachmittag um die rechte Seite des Bausatzes mit Hilfe von Winkelverbindern und zahlreichen Schrauben zusammen zu setzen. Zuerst wurde mit einem kleineren Bohrer vorgebohrt und dann die eigentliche Schraube mit dem Akkuschrauber hineingedreht. Teilweise war es sehr mühsam die einzelnen Stellen mit dem Werkzeug zu erreichen. Der Versuch Teile des Gestells außerhalb des Autos zu verschrauben, war in Bezug auf die Körperhaltung deutlich angenehmer. Das Ein- und Ausladen des Gestells forderte jedoch bislang untrainierten Muskelsträngen einiges an Leistung ab. Für die Grundkonstruktion benötigten wir:
Nach Fertigstellung der Unterkonstruktion legten wir vor dem nächsten Arbeitseinsatz eine kreative Baumarkt-Inspirationsphase ein. Wir suchten nach einer Auflagefläche für die obere Ebene. Außerdem wollten wir den Rahmen seitlich fixieren, um ihn davon abzuhalten an der Kunststoffverkleidung zu schaben. Wir suchten ein formstabiles, aber dennoch weiches und leicht zu verarbeitendes Material.
Die Wahl fiel auf eine 40 mm Styrodur Hartschaumplatte die wir mit dem Messer passend zuschnitten. In dem unteren mittleren Bild sieht man die grünen Styrodur Klötze neben den Brettern liegen. Zur Fixierung haben wir die Teile mit schwarzem Tesa Duct tape umwickelt. Mit etwas Phantasie kann man das auf dem rechten Bild noch erkennen. Der einzige Wermutstropfen bei der Idee war, dass man Styrodur normalerweise in größeren Mengen kauft. Es war schon etwas ungewöhnlich nur eine Platte (kleinste erwerbbare Einheit, Kosten ca. 8,40 €) zu verlangen. Von der 125 cm x 60 cm haben wir maximal 10 cm x 3 cm benötigt. D.h. es steht neuerdings eine nahezu vollständige Styrodurplatte im Keller und wartet auf Verwendung.
Um auf dem Grundgerüst eine stabile, tragfähige Ebene zu erhalten, entschieden wir uns für Sperrholzplatten aus Pappel (12mm). Der Zuschnitt sollte mit der bereits etwas betagten Handkreissäge erfolgen. Wie immer im Leben entschließen sich Geräte dann den wohlverdienten Ruhesstand anzutreten, wenn man sie gerade am Nötigsten braucht. Sei es der Geschirrspüler nach dem mehrgängigen Weihnachtsessen mit 12 Personen oder die Waschmaschine kurz vor dem Urlaub oder eben die Handkreissäge vor dem Zuschnitt der Pappelbretter. Kurzum: Der Spontankauf eines Neugeräts lag an. Nach kurzer Recherche besorgten wir aus dem Baumarkt die Bosch Professional Akku Handkeissäge mit zusätzlich notwendigen Akkus und Ladegerät und der Umbau konnte weitergehen.
Beim Anbringen der Auflagefläche stellten wir fest, dass auf der rechten Seite 7 cm überstanden. Bei einseitiger Druckbelastung ist das eine klassische Sollbruchstelle. Außerdem entschieden wir, dass im linken Bereich ein guter Platz wäre um die Gasflasche (6 kg) sicher zu verstauen. Wir statteten dem Baumarkt unserer Wahl somit erneut einen Besuch ab. Zur Verstärkung erwarben wir einen weiteren 54x75 Balken den wir rechts einzogen (Bild oben Mitte) und ein 28mm Brett welches als Begrenzung und Versteifung für den späteren Gasflaschenausschnitt vorgesehen ist (Bild oben rechts) .
Nachdem ich die schmalere Seite der Rücksitze weiterhin als vollwertige Mitfahrgelegenheit nutzen wollte, wurde nur der breitere, rechte Teil der zweiten Reihe entfernt. Vor meinen Islandreisen lasse ich jedoch auch die Sitzfläche des linken Teils ausbauen um im Innenraum mehr Platz zu erhalten. Die Lehne bleibt jedoch erhalten. Einerseits als Schutz andererseits als leichter Zugang an die Dinge, die dahinter verstaut werden.
Die Konstruktion haben wir mit Gurtbändern an 4 Ösen befestigt. An den Seiten wurde gegen das Verrutschen aus einer Styrodurplatte (bei Obi konnten wir eine einzelne kaufen) kleine, passgenaue Stücken zugeschnitten, eingepasst und mit schwarzem Klebeband gegen das 'Abbröseln' ummantelt'.
Die Materialkosten für den Innenausbau lagen bei rund 180 Euro (Baumarktpreise). Die Winkelverbinder und Schrauben erhält man im Internet deutlich günstiger. Zusammen mit den Ausgaben aus Teil 1 - Die Grundkonstruktion lagen wir zu diesem Zeitpunkt bei 290 Euro.
Das erste Probeliegen der Matratze (Bild oben rechts) war ein voller Erfolg. Sie passt nicht nur maßgenau, sondern ist mit 10 cm druckreduzierendem Viscoseschaum auch noch super bequem. Ausgeklappt habe ich eine Liegefläche von 195x70. Auch meine insgeheime Befürchtung, dass nach oben nicht genügend Raum ist um sich beim Schlafen wohl zu fühlen, wurde beim ersten Test vollständig ausgeräumt. Es geht voran.
Was an diesem Tag noch fehlte, waren die kleinen aber arbeitsintensiven Details. Die Idee für den sicheren Transportplatz der Gasflasche war vorhanden, wartete allerdings noch auf eine Umsetzung. Die Liegefläche betrug aktuell nur 180 cm und
sollte flexibel auf 200 cm erweiterbar sein. Das Gestell musste verzurrt werden, Ösenschrauben und Karabiner für ein noch zu kaufendes Gepäcknetz wollten angebracht werden und so einiges mehr. Aber das ist der Inhalt
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